Ein Schutzmann wie er im Buche steht – Bericht der Ortsbeiratssitzung

Für den Ortsbeirat 13 war es eine lange Tagesordnung, die es abzuarbeiten galt, denn neben vielen eigenen Vorlagen, gab es auch diverse Magistratsvorlagen zu besprechen. Doch zunächst stellte sich der neue Schutzmann vor Ort für das Polizeirevier 15 vor. Ein Mann, der Bürgernähe nicht nur aus Beschreibungen kennt. Das 15. Polizeirevier in Frankfurt umfasst Stadtteile, die aus polizeilicher Sicht unterschiedlicher kaum sein könnten. Da haben wir den Frankfurter Norden mit Nieder-Erlenbach, aber auch mit Harheim und Nieder-Eschbach, Stadtteile, die nicht nur als ruhig gelten, sondern es ganz objektiv aufgrund der Kriminalitätsstatistiken auch sind. Aber es gibt auch die sogenannten Problembezirke. Der Frankfurter Berg wird hier genannt, Bonames-Mitte heißt es, gehöre dazu und auch dem Bügel zwischen Nieder-Eschbach und Bonames haftet nach wie vor ein gewisses Image an. Andreas Wagner, der neue Schutzmann vor Ort für dieses Revier möchte präsent sein. Das sei, so sagte er in der Sitzung des Ortsbeirats 13, schon immer sein Credo gewesen. Wie er das in die Realität umsetzt, hat er auch gleich erzählt.

Einmal die Woche fährt er in die Stadtteile, also auch nach Nieder-Erlenbach, stellt den Streifenwagen ab und macht eine kleine Tour durch die Einzelhandelsgeschäfte, spricht mit Besitzern und Verkäufern, schaut sich um und hört sich an, was gerade so Thema im Ort ist. Wird ihm eine Auffälligkeit gemeldet, dann kommt er selbst oder aber schickt Kollegen zu jenem Ort und leistet teilweise Präventionsarbeit oder ermittelt, sofern es die Situation bedingt. Bürgerkontakt, das unmittelbare Gespräch, das seien die wichtigsten Dinge in seiner Arbeit. Ein echter Schutzmann vor Ort also, der diesen Namen nicht nur trägt, weil er eben dazu ernannt wurde, sondern der diesem Amt auch Leben einhaucht.

Die Fragen, die aus dem Ortsbeirat und von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern aufkamen, beantwortete Andreas Wagner mit hoher Kompetenz und mit einem Schuss Humor, sodass ein jeder nach der Sitzung heim ging und wusste, auf diesen Mann ist stets Verlass. Mehr noch, als einer der wenigen Gäste, die in Bürgerfragestunden ihre Arbeit oder ein Projekt vorstellen, blieb Wagner auch nach Eintritt in die Tagesordnung, hörte sich an, was so beantragt wurde und konnte an der ein oder anderen Stelle mit seiner Expertise dazu beitragen, die Diskussion zu diesem Antrag zu bereichern.

Interessant waren auch die Zahlen, die er mitbrachte. Im vergangenen Jahr gab es beispielsweise ganz vier Körperverletzungsdelikte. Wie Wagner sagte, seien dies Zahlen, die anderswo fast täglich erreicht würden. Wie es zu diesen Delikten kommen konnte, das wusste Wagner indes auch direkt zu berichten. Es war die Kerb. „Da haben vielleicht ein Kerbbursch aus einem Nachbarort und ein Kerbbursch aus einem weiteren Nachbarort eine Meinungsverschiedenheit gehabt, wessen Kerb die bessere ist“, gab er zum Besten und fügte an, dass auch diese Delikte im Grunde harmlos waren. Eine wichtige Aussage hatte Wagner zum Schluss seine Ausführungen noch parat. Das beste Mittel gegen Kriminalität sei der wachsame Nachbar. In einem Ort wie Nieder-Erlenbach, wo man sich kennt und wo man weiß, wer wo wohnt, sei dies die beste Prävention, die es gibt. Wir werden sicher auch in Zukunft wachsam sein.

Die Anträge zur Sitzung indes wurden ohne größere Diskussionen verabschiedet. Vielleicht war es das gute Gefühl, das uns Andreas Wagner vermittelte, dass man sich schiedlich und friedlich auf die Anträge einigte oder aber es waren die Anträge selbst, die zeigten, dass nicht nur der neue Schutzmann vor Ort nah bei den Bürgern ist, sondern auch die Ortsbeiräte. Eins hat diese Sitzung allemal gezeigt, in Nieder-Erlenbach ist man zu jeder Zeit bei de Leud!